Interview de Livio Lugano, vice-directeur, chef de la division WI
Le vendredi 13 mars, le Conseil fédéral a instauré un semi-confinement sur le plan national. Depuis, la population suisse vit une situation extraordinaire où toutes les activités quotidiennes habituelles – tant sur le plan social qu’économique – sont ralenties, voire suspendues.
L’OFS continue de fonctionner et poursuit ses travaux, exécutés par les collaborateurs et collaboratrices pour la majorité en télétravail.
Quel est l’impact de la crise du coronavirus sur ces travaux ? Comment les enquêtes sont-elles menées à bien dans un contexte où le temps semble suspendu?
Un mois et demi après l’annonce par le Conseil fédéral d’une série de mesures touchant fortement l’activité économique dans notre pays, la rédaction de « Infos » s’est adressée à Livio Lugano, vice-directeur et chef de la division Economie WI, pour obtenir quelques éclairages sur les impacts de la crise au sein de sa division.
De nombreuses entreprises ont – pleinement ou partiellement – suspendu leurs activités le 13 mars. Quelles sont les conséquences sur les enquêtes en cours dans votre division Economie WI?
Zunächst möchte ich mich bei allen Mitarbeitenden herzlich für ihr grosses Engagement bedanken. Unter anderem ist es diesem Engagement zu verdanken, dass die Erhebungen – in dieser sehr herausfordernden Zeit – weitgehend reibungslos durchgeführt werden konnten. Das ist nicht selbstverständlich, wenn wir uns vor Augen halten, mit welch hoher Frequenz Konjunkturstatistiken erhoben werden (bspw. LIK monatlich). Nur wenige Notlösungen ergänzen den normalen internen Erhebungsdurchführungsprozess.
Anders zeigte sich die Situation bei den Unternehmen. Aufgrund der vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen wurde der Datenzugang teils nicht mehr möglich. Wegen geschlossenen Geschäften konnten bestimmte Preise für den LIK nicht erhoben werden. Dies geht an unseren Ergebnissen nicht spurlos vorbei. Wie gehen wir mit fehlenden Daten oder einer spürbar tieferen Antwortquote um? Die Auswirkungen gilt es im Detail zu analysieren. Wir berücksichtigen – so weit wie möglich – auch die laufenden Diskussionen auf internationaler Ebene. Diese Diskussionen sind wichtig. Denn sie stellen sicher, dass Länder mit ähnlichen Problemen auf die gleiche Weise handeln. So bleiben die Ergebnisse vergleichbar. Für diese Phase der Datenverarbeitung investieren wir deutlich mehr Zeit als üblich. Wichtig ist, dass wir unseren Nutzern transparent kommunizieren, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind.
Comment les enquêtes sont-elles menées (mesures particulières)?
Eine erste dringliche Massnahme war, die Begleitbriefe zur Erhebung bzw. die Texte des eSurvey auf die ausserordentliche Situation anzupassen. Unsere Botschaft ist, «dass das BFS weiterhin zuverlässige Daten der Öffentlichkeit, insbesondere den Medien sowie den Entscheidungsträgerinnen und –trägern, liefern muss (in dieser Krisensituation mehr denn je)». Deshalb bitten wir die Unternehmen, ihr Möglichstes zu tun, wofür wir ihnen herzlich danken. Weiter haben wir die Einreichefrist für die Datenlieferung verlängert und wir waren bei den Mahnungen entsprechend zurückhaltend. Diese Massnahmen haben dazu beigetragen, dass die befragten Unternehmen mehrheitlich kooperativ und konstruktiv reagiert haben.
Comment gérez-vous les habituels rappels téléphoniques? Quelles difficultés rencontrez-vous?
Unsere Mitarbeitenden an der Front, die im Austausch mit den Unternehmen sind, leisten eine sehr zentrale Aufgabe. Selbstverständlich haben wir den Druck gespürt, dem die Unternehmen ausgesetzt sind. Wie reagieren wir darauf? Mit Gegendruck; wohl eher nicht. Zuerst mit Zuhören und anschliessend geht man auf das Unternehmen ein. Dies unabhängig davon, ob es sich um Nachfragen zu bereits gelieferten Daten oder noch ausstehende Daten handelt. Wir waren positiv überrascht, wie offen und konstruktiv die Unternehmen mehrheitlich darauf reagiert haben.
Bei den grossen Unternehmen ist im Gegensatz zu den kleinen, kein Unterschied im Verhalten zu erkennen. Die kleinen Unternehmen fragen zu Beginn oft warum und weisen auf ihre Probleme hin. Nachdem wir es erklären, findet man meist eine gemeinsame positive Lösung. Die Reaktionen fallen auch bedingt durch die unterschiedlichen Auswirkungen der Massnahmen auf die einzelnen Unternehmen verschieden aus. Der Detailhandel wurde stärker betroffen als bspw. die Industrie. Entsprechend waren die Telefonate unterschiedlich herausfordernd.
Avez-vous eu des demandes particulières (de la part des autorités, des médias, du grand public)?
In der Verordnung 2 COVID-19 (Art. 6) wird namentlich aufgelistet, welche öffentlich zugängliche Einrichtungen für das Publikum geschlossen sind. Die Behörden waren dann interessiert zu wissen, wie gross Kreis, der betroffenen Betriebe ist? In enger Zusammenarbeit mit KORSTAT und dem SECO haben wir eine entsprechende Liste zusammengestellt, den interessierten Stellen zur Verfügung gestellt und sie auf der Sonderseite COVID-19 publiziert.
Weiter haben wir – aufgrund der Aktualität – eine Publikation auf den 23. April vorgezogen, die für das 3Quartal 2020 vorgesehen war. Es handelte sich um die Ergebnisse der Teleheimarbeit. Innerhalb von wenigen Tagen wurde die Planung entsprechend angepasst und die Arbeiten ausgeführt. Bravo!
Dans ce contexte extraordinaire, de nouvelles enquêtes sont-elles prévues ou envisageables (par exemple des informations statistiques sur l’allocation d’aide d’urgence ou sur le recours au chômage partiel)?
Nein, meines Wissens sind im Moment keine neuen Erhebungen geplant. Wir müssen uns bewusst sein, dass neue Erhebungen eine zusätzliche Belastung zur Folge haben. Bevor wir eine neue Erhebung lancieren, gilt es zunächst abzuklären, inwiefern die gewünschten Informationen nicht schon anderswo vorliegen. Beispielsweise gibt es Daten zur Kurzarbeit bereits beim SECO. An einem Kolloquium mit dem SECO und der KOF hatten wir am 13. Mai 2019 im Rahmen eines Datenverknüpfungsprojekt Antworten zur Wirkung der Massnahme der Kurzarbeitsentschädigung (KAE) gesucht.
Hingegen ist es unseren Datennutzern ein grosses Anliegen, die heute bereits vorhandenen Informationen früher zu erhalten. Hierzu sind wir daran, entsprechende Überlegungen in Richtung «flash estimates» anzustellen.
Quel bilan tirez-vous – à ce jour – de cette situation ? Quelles sont les «lessons learned»?
Was wir zum jetzigen Zeitpunkt tun können, ist eine erste Zwischenbilanz ziehen. Es mag überheblich klingen, aber ich sehe nicht, dass wir etwas gross falsch gemacht hätten. Im Gegenteil; ich bin stolz auf die Leistung unserer Mitarbeitenden, zufrieden mit den getroffenen Entscheiden, die oftmals rasch erfolgen mussten, und den bis heute erarbeiteten Ergebnissen – vor dem Hintergrund dieser schwierigen Umstände und Rahmenbedingungen. In diesem Sinne ein herzliches DANKESCHÖN!
Für die abschliessenden «lessons learned» müssen wir uns wohl noch eine Weile gedulden!