Dieses Jahr war es an der Schweiz, das Demografietreffen der drei DACH-Länder auszurichten. Die dreitägige Veranstaltung begann am 18. Oktober im BFS – gleichzeitig mit dem meteorologischen Herbst. Sie wurde von der Sektion DEM organisiert, mit tatkräftiger Unterstützung des Event-Managements (INA) und verlief zur Zufriedenheit aller Teilnehmenden.
Stagnierende Lebenserwartung seit der Corona-Pandemie, Geburtenrückgang, Zuwanderung aus der Ukraine und aus anderen von Krieg und Konflikt heimgesuchten Regionen – es fehlte nicht an Diskussionsstoff für das 21. Demografietreffen der DACH-Länder (Deutschland D, Österreich A, Schweiz CH), welches vom 18. bis zum 20. Oktober im BFS stattfand. Neben diesen gemeinsamen demografischen Trends behandelten die Beiträge der Teilnehmenden viele weitere Themen, wie zum Beispiel das Auszugsverhalten junger Menschen, sozioökonomische Unterschiede bei der Sterblichkeit, Binnenmigration aufgrund klimatischer Veränderungen oder kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnungen.
Das Demografietreffen hat eine lange Tradition: Seit 1978 wird es alle zwei Jahre abwechselnd von den drei Ländern ausgerichtet. In Neuchâtel fand es nun bereits zum zweiten Mal statt. Von den knapp dreissig Teilnehmenden kamen sieben aus Deutschland und ebenso viele aus Österreich. Das BFS war mit sechs Vorträgen im Programm (GES-B, POP, DEM) vertreten. Die Teilnehmenden arbeiten in Instituten sowie in nationalen oder subnationalen Statistikämtern, was spannende Diskussionen an der Schnittstelle zwischen Grundlagen- und angewandter demografischer Forschung ermöglichte.
Ein Teil des Demografietreffens war im Rahmen der «Unlocking the Power of Data Initiative» (UPDI – Workstream 5 Bevölkerungsszenarien und Klimawandel) der Frage gewidmet, wie sich der Klimawandel auf die demografische Entwicklung in der DACH-Region auswirken könnte – und ob bzw. wie dies in Bevölkerungsprojektionen berücksichtigt werden sollte. Zu diesem Teil waren weitere externe Gäste geladen und der Raum T1402 somit gut gefüllt. Die Session endete in einer angeregten Diskussion zu den Herausforderungen der Erstellung von Bevölkerungsszenarien in Zeiten sich überlagernder Krisen.
Das DACH-Treffen ermöglichte Einblicke in die Arbeit der Demografinnen und Demografen unserer Nachbarländer und brachte viel Inspiration, sei es hinsichtlich methodischer Ansätze, inhaltlicher Konzepte oder grafischer Darstellungsweisen. Über den fachlichen Teil hinaus schätzten die internationalen Gäste den Empfang in unseren Räumlichkeiten. Das nächste Demografietreffen wird 2025 in Österreich stattfinden.