La Charte – la bible du Conseil d’éthique
La Charte de la statistique publique de la Suisse constitue un code de bonnes pratiques qui s’impose aux producteurs de statistique publique (parmi lesquels l’OFS).
Que représente pour Peter Laube ce nouvel engagement? Nous lui avons posé quelques questions.
Quel est le rôle du Conseil d’éthique?
Peter Laube: En tant qu’organe indépendant et autonome, il veille au respect des principes fondamentaux de la Charte et à leur application. Il a été institué par les offices régionaux de la statistique et l’OFS.
Son renouvellement – qui a lieu tous les quatre ans – s’est déroulé lors des Journées suisses de la statistique (11 et 12 novembre 2019 à Cham/ZG). Le président sortant, Gianantonio Paravicini Bagliani, a remis le flambeau à Peter Laube, ancien* vice-directeur de l’office statistique de Bâle-Ville. (*cette absence de fonction simultanée garantit l’indépendance et l’autonomie du conseil d’éthique).
Was hat Sie motiviert, sich für die Präsidentschaft zu bewerben?
P.L.: Das BFS und KORSTAT haben mich letzten Sommer angefragt, ob ich das Präsidium übernehmen möchte, gerade in dem Moment, wo ich mich an mein neues Pensioniertendasein gewöhnt hatte. Zum auf eine bestimmte Dauer beschränkten beruflichen Wiedereinstieg bewogen haben mich in erster Linie die anstehenden Herausforderungen, denen sich die öffentliche Statistik zu stellen hat. Wie kann sie sich im Umfeld von Digitalisierung und zunehmender Informationsflut weiterhin als glaubwürdiger Lieferant von Informationen behaupten? Welche Bedeutung kommt dabei einem Verhaltenskodex wie der Charta oder generell dem Ethikrat zu? Persönlich kommt hinzu, dass ich meine Erfahrung in der öffentlichen Statistik einbringen und in einer neuen Funktion um spannende und ethische Aspekte erweitern kann.
Was sind die Herausforderungen des Ethikrats für die nächsten Jahre?
P.L.: Die rasanten Entwicklungen im Bereich der Informationsquellen betreffen natürlich auch die öffentliche Statistik. Auch sie wird auf neue Daten und Datenquellen zugreifen. Aufgrund ihrer Erfahrung im Aufbereiten von Daten dürften das BFS wie auch die regionalen Statistikstellen vermehrt in die Bewirtschaftung von Daten der öffentlichen Hand involviert werden. Beispiele sind die kürzlich vom Bundesrat verabschiedete «Mehrfachnutzung von Daten» oder Aufgaben im Rahmen von Open Government Data. Fragen zur Vereinbarkeit der erweiterten Rolle von Statistikstellen mit den Prinzipen der Charta dürften somit den Ethikrat in den nächsten Jahren beschäftigen. Damit einhergehen könnte, wie seit längerem vorgesehen, eine Evaluation der Charta mit allfälliger Revision.
Was sind Ihre Ziele?
P.L.: Der Ethikrat wird bezüglich der Charta bei Bedarf wie bisher Empfehlungen ausarbeiten, Verstösse beanstanden und Fragen beantworten. Weiterhin wird er das KORSTAT-Projekt EVALCHARTA begleiten, in welchem regionale Statistikstellen zu Charta-Leitsätzen einen institutionalisierten Austausch von Best Practice pflegen. Nachdem der Ethikrat bisher vor allem mit Empfehlungen innerhalb der öffentlichen Statistik wahrgenommen wurde, sollte er mittelfristig auch für eine breitere Öffentlichkeit sichtbarer werden. So könnte er unter Berufung auf die Charta auf den Beitrag der öffentlichen Statistik zum demokratischen Diskurs hinweisen. Ferner ist eine institutionelle Einbindung des Rates in den öffentlich-rechtlichen Sektor in Betracht zu ziehen.
Welche Qualitäten und Kompetenzen werden Ihnen in dieser Funktion besonders nützlich sein?
P.L.: Meine langjährige Erfahrung in der öffentlichen Statistik, auch bezüglich der unterschiedlichen Bedürfnisse auf den einzelnen Staatsebenen, ist sicher von Nutzen. Gepaart mit der Kenntnis der Ansprüche und Möglichkeiten von kleinsten regionalen Statistikstellen bis hin zu jenen des BFS, ergibt sich ein Verständnis für die Umsetzung ethischer Leitlinien im jeweiligen Umfeld. Hilfreich sind zudem Kenntnisse anderer Verhaltenskodizes wie z.B. des Code of Practice der EU sowie ein gewisses Verständnis für die Informationstechnologie, Medienlandschaft und Datenschutz. Im Weiteren ist mir die Freude am Dialog gegeben, sei es innerhalb des nach Amtszeitbeschränkungen weitgehend neu formierten Ethikrates oder mit den unterschiedlichsten Stakeholdern.
Gibt es Dinge, die Sie gerne ändern möchten?
P.L.: Ich habe das Mandat sicher nicht mit dem Vorsatz übernommen, um jeden Preis Änderungen vorzunehmen. Aufgrund der laufenden und anstehenden Umwälzungen in der Daten- und Medienlandschaft, denen sich die öffentliche Statistik auf keinen Fall entziehen darf, könnten sich aber Änderungen auch für den Ethikrat und seine Aufgaben ergeben: Die Charta dürfte im Anschluss an eine Evaluation Anpassungen erfahren und dem Ethikrat in diesem Zusammenhang nach aussen eine aktivere Rolle zukommen. Im Hinblick darauf wird der Ethikrat vermehrt die Vernetzung suchen mit Stellen aus dem Bereich Data Science oder mit weiteren Gremien, die sich mit ethischen Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung befassen.
Zu meiner Person
Nach dem Studium in Basel bin ich 1980 als kantonal Zuständiger für die damals noch als Vollerhebung bei sämtlichen Haushalten konzipierte Volkszählung zur Statistik gestossen. In den folgenden 38 Jahren habe ich im Statistischen Amt Basel-Stadt die ganze Bandbreite der öffentlichen Statistik und deren Entwicklung kennengelernt. Erwähnt seien der Paradigmenwechsel zur registerbasierten Statistik, die Entwicklung der gesetzlichen Grundlagen oder des Statistiksystems Schweiz. Prozesse, die ich als stellvertretender Amtsleiter im Kanton mitgestalten konnte. Auf nationaler Ebene durfte ich 2009–2011 die DRSA und danach zwei Jahre die KORSTAT präsidieren. Als KORSTAT Präsident oblag es mir übrigens, 2012 die revidierte Charta zu unterzeichnen.
Le Conseil d’éthique actuel:
– Peter Laube, ancien vice-directeur, Statistisches Amt Basel-Stadt
– Jean-Pierre Renfer, chef de la section Méthodes statistiques (METH) à l’OFS
– Marc Gindraux, chef de la division Territoire et Environnement (RU) à l’OFS
– Markus Wüst, chef de la section Observation de l’environnement à l’OFEV
– Alexandre Oettli, chef de section, Statistique Vaud
– Martina Tresch, Projektleiterin Wirtschaftsdaten, Amt für Wirtschaft, Kanton SZ
– Vacant: représentant-e de la société civile